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DIE GRAUEN ZELLEN BEI NACHT (TEIL 3): NÄCHTLICHE UNTERZUCKERUNG ALS URSACHE FÜR SCHLAFSTÖRUNGEN

Unterzuckerung als Ursache für Schlafstörungen

Unterzuckerungen treten oft unbemerkt bei Nacht auf und wirken sich negativ auf die Schlafqualität und die kognitive Fitness aus.

In unseren Blogartikeln „Die grauen Zellen bei Nacht“ und „Teil 2“ haben wir uns bereits mit den komplexen Funktionen des Schlafs auseinandergesetzt, erläutert, warum eine erholsame Nachtruhe für unsere kognitive und körperliche Fitness von solch großer Bedeutung ist und über die Folgen von chronischem Schlafmangel berichtet.

Doch weshalb kommt es überhaupt zu Schlafstörungen? Die Ursachen hierfür reichen von chronischen Stresszuständen bis hin zu krankhaften Prozessen in Körper und Gehirn. Vor allem ältere Menschen und Menschen mit Diabetes klagen häufig über Schlaflosigkeit. Die Ursache hierfür ist nicht selten eine nächtliche Unterzuckerung (Hypoglykämie).

Schlafstörungen durch Unterzuckerung

Untersuchungen mit kontinuierlichen Glukosemessungen zeigen, dass ca. drei Viertel der unbemerkten Hypoglykämien bei Nacht auftreten. Eine Erklärung hierfür ist die Tatsache, dass die hormonelle Gegenregulation, die im Körper als Reaktion auf den sinkenden Blutzuckerspiegel aktiviert wird, nachts vermindert ist. Die Freisetzung der gegenregulatorischen Hormone Adrenalin und Noradrenalin ist demnach im Schlaf gedrosselt – die Unterzuckerung kann folglich nicht reguliert werden.

Diabetes: Unzureichende Versorgung des Gehirns mit Glukose

Die Konzentrations- und Gedächtnisleistung ist nach einer durch Unterzuckerung gestörten Nacht außerdem enorm beeinträchtig. Eine Studie zeigt, dass das Erinnerungsvermögen der Probanden nach einer nächtlichen Hypoglykämie in Tests um ganze zwei Drittel schlechter ausfiel als nach der Kontrollnacht ohne Unterzuckerung.

Glukose ist der Hauptenergielieferant des Gehirns. Schlafstörungen und die Beeinträchtigung der kognitiven Leistung nach einer nächtlichen Hypoglykämie können folglich mit einem Glukosemangel im Gehirn in Zusammenhang gebracht werden. Die Reduktion von Glukose im Blut – als Teil des Therapiekonzepts bei Diabetes – kann zu einem Energiedefizit im Gehirn führen, welches wiederum neurodegenerative Prozesse begünstigt und das stark erhöhte Demenz-Risiko von Diabetes-PatientInnen erklärt.


Quellen:

The“sugar dilemma“

https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/1557597/

https://www.pharmazeutische-zeitung.de/unbemerkt-im-schlaf/

https://www.aerztezeitung.de/Medizin/Hypoglykaemien-bleiben-nachts-haeufig-unbemerkt-335602.html

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o. Univ.-Prof. a. D. DI Mag. Dr. Christian Noe
CEO Brain Metabolics

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